TSV Ehningen, Abteilung Breiten- und Freizeitsport
Nachlese zum Entenrennen vom 6. August 2000


Bernd Genkinger schickt einen Waschkorb voll Enten ins Rennen
Entenrennen in der Würm
Die Losinhaber verfolgen gespannt den Verlauf - und hoffen auf den 1.Platz


Artikel über das Entenrennen in der Sindelfinger Zeitung

Da waren die "Entabruater" in ihrem Element. Der TSV Ehningen ließ 500 Quietsche-Enten um die Wette schwimmen: kleine Dramen zwischen Wasserlinsen für einen guten Zweck.

Ente Nummer fünf schwimmt wie Sieger schwimmen. Aufrecht, quietschgelb und mit einem fröhlichen Plastikgesicht treibt sie immer drei bis vier Meter vor dem Feld die Würm hinunter. 300 Meter sind es bis zum Finale: immer an der Turn- und Festhalle entlang. "Die hat schon gewonnen", sagt ein Familienvater seinen beiden Söhnen, die nervös unter 50 sich bis auf die Kunsstoffdaune gleichenden Quietsche-Enten nach ihrer suchen. Trotz Nägeln, die die Glücksbringer aufrecht halten sollen, purzeln einige der Los-Figürchen durch die kleinen Wellen. Immer laufen sie Gefahr, sich im Schilfgras am Ufer oder in den Wasserlinsen zu verfangen.

Insgesamt 500 Quietsche-Enten schickte der TSV Ehningen zum Sprint auf die Würm. Es war eine von 20 Aktionen, mit denen der Verein seine 20 Jahre feiert und sich für wohltätige Zwecke engagiert. Fünf Mark hat Marion Genkinger mit ihrer Abteilung Breiten- und Freizeitsport pro Ente verlangt. Dafür hatten 30 der Ehninger Entenbesitzer die Chance auf einen Preis, und die Böblingerin Karin Brinker erhielt für ihren Kreis für Eltern von Kindern mit Speiseröhrenmissbildungen (Keks) 1000 Mark.

"Wir wollten etwas für Kinder tun", sagte Marion Genkinger über das TSV-Engagement. Ein Losrennen in Tübingen hat sie dann auf die Idee mit den schwimmenden Glücksbringern gebracht. "Weil die Ehninger Entabruater genannt werden, habe ich gedacht Quietsche-Enten, das passt", so Marion Genkinger.

Spaß für eine gute Sache

Das fand auch Karin Brinker. "Dieses Rennen ist für Kinder ein Riesenspaß und uns geht es auch um die Kinder", sagte sie: "Zu solchen Veranstaltungen kommen wir gerne." Der Böblingerin war auch wichtig, dass sie bei dem Hock für die Entenmütter und-väter die Ehninger über Keks informieren konnte. Der Verein, der von zwölf Eltern gegründet wurde, deren Kinder wegen missgebildeter Spreiseröhren nicht oder nur schwer essen können, hat heute über 1000 Mitglieder bundesweit. "Aber es gibt noch immer zu wenig Ärzte, die sich mit dem Problem befassen", so Karin Brinker.

Keks berät und hilft betroffenen Familien bei medizinischen, sozialen und finanziellen Problemen. Dafür soll auch die Spende des TSV Ehningen verwendet werden. Außerdem muss sich Keks bald neu orientieren. "Wir müssen weg von der reinen Elternselbsthilfegruppe", sagte Karin Brinker: "Einige unserer Kinder werden langsam erwachsen."

Die Spender feuerten derweil auf der Würm ihre gelben Stellvertreter an. Die Ehninger Freiwillige Feuerwehr betägtige sich als Lumpensammler für gestrandete Enten, die per Gummi-Schieber eine zweite Chance erhielten. Zwei Bretter bildeten am Ziel einen Trichter, durch den die ersten fünf Schwimmer ins Finale einziehen sollten. Mit großem Vorsprung kam Ente Nummer fünf, mittlerweile Schwanz voraus. Doch im Trichter war es aus mit dem Siegertyp. Die Quietsche-Ente blieb am Zielbrett hängen.


zurück Stand: 15.12.2012